Nach der Diagnose einer Lebensmittelallergie muss oftmals der gesamte Speiseplan umgestellt werden. Das fällt nicht immer leicht und ist oftmals mit dem Verzicht auf einige Lebensmittel verbunden.
Kuhmilchallergie
Bei einer Kuhmilchallergie wird das Eiweiß, welches in der Milch und den Milchprodukten enthalten ist, nicht vertragen. Vorrangig sind es Säuglinge, die von dieser Allergie betroffen sind. Oftmals wird jedoch beobachtet, dass diese Kinder bei Schuleintritt das Kuhmilcheiweiß wieder vertragen. Selten bleibt die Allergie bis in das Erwachsenenalter erhalten. Die Symptome bei dieser Allergie sind sehr unterschiedlich. Es können Sofortreaktionen wie Durchfall, Erbrechen oder Hautausschlag auftreten. Doch auch Spätreaktionen wie Verstopfung, Sodbrennen und Asthma sind möglich. Da die Beschwerdebilder sehr unterschiedlich ausfallen, sollten vor allem Säuglinge genau beobachtet werden. Betroffene Säuglinge sollten ein striktes Milchverbot halten. Die Eltern können spezielle kuhmilchfreie Ersatzmilch füttern. Im späteren Alter kann Milchersatznahrung verwendet werden. Eine spezialisierte Ernährungsfachkraft kann den Kostaufbau begleiten. So kann die Toleranzgrenze des Kindes herausgefunden werden.
Hühnereiallergie
Ebenso wie eine Kuhmilchallergie kann auch eine Hühnereiallergie bereits im Säuglingsalter auftreten. Die Hauptallergene sind Eiweiße, welche vorrangig im Eiklar zu finden sind. Die Allergie ist vorrangig durch Hautveränderungen gekennzeichnet. Symptome wie Schwellungen, Ekzeme und Nesselsucht treten hauptsächlich auf. Manchmal reicht schon eine sehr geringe Menge des Allergens aus, um die Lippen des Kindes anschwellen zu lassen. Seltener treten Probleme im Magen-Darm-Trakt auf. Als Therapie empfiehlt sich anfangs eine eifreie Diät, da bereits geringste Spuren entsprechende Symptome auslösen können. Wichtig ist, dass Zutatenlisten von Lebensmitteln gründlich gelesen werden, da viele Produkte Ei enthalten können, bei denen man nicht unbedingt damit rechnet. Zudem gibt es aber auch eifreies Ersatzpulver, das die Zubereitung von Speisen erleichtert.
Fisch- und Meeresfrüchteallergie
Auch bei Fisch und Meeresfrüchten kann es sein, dass ein bestimmtes Eiweiß nicht vertragen wird. Kinder sind seltener als Erwachsene von der Allergie betroffen. Allergisch reagierende Erwachsene behalten die Allergie oftmals ihr ganzes Leben. Die Symptome sind sehr vielfältig. Sie reichen von Hautveränderungen über Schwellungen im Mund- und Rachenraum bis hin zu Verdauungsproblemen. Teilweise kann es sein, dass erste Beschwerden schon beim Einatmen des Kochdampfes auftreten. Hier ist Vorsicht geboten. Je nach Ausprägung der Allergie kann es notwendig sein, komplett auf Fisch und Meeresfrüchte zu verzichten. Bei einer kompletten Karenz muss unbedingt auf die Nährstoff- und Mineralstoffzufuhr geachtet werden. Vor allem auf den Jodgehalt der Speisen ist zu achten. Da die Reaktionen auf Fisch und Meeresfrüchte bei einer entsprechenden Allergie sehr stark ausfallen können, ist es ratsam, stets ein Notfallset mitzuführen, um sich im Notfall helfen zu können.
Kreuzallergien
Wer unter Asthma leidet, kann zusätzlich eine Kreuzreaktion zu Getreide-, Obst- oder Gemüsesorten aufweisen. Je nach Allergen können beispielsweise bei Sellerie, Äpfeln, Möhren, Paprika und Soja Beschwerden auftreten. Auch Nüsse und Samen wie Sesam und Erdnüsse können Allergien auslösen. Die Symptome äußern sich oftmals durch eine Verschlechterung des Asthmas. Vor allem die Atemwege sind betroffen. Auch Medikamente mit allergieauslösenden Inhaltsstoffen sollten beachtet werden. Oftmals werden die Lebensmittel im rohen Zustand nicht vertragen. So ist es beispielsweise empfehlenswert, zum Schälen der Möhren Handschuhe zu benutzen, um einen Ausschlag auf der Haut zu vermeiden. Nach dem Garen ist das Lebensmittel oftmals nicht mehr allergieauslösend. Körperliche Anstrengungen wie beispielsweise Joggen oder Radfahren können unter Umständen die Symptomatik verschlimmern.
Zöliakie/Sprue
Eine mit dem Krankheitsbild der Zöliakie verbundene Glutenunverträglichkeit kann ebenfalls, wie die anderen Allergien, bereits im Säuglingsalter auftreten. Vor allem Verdauungsbeschwerden, die oftmals zu einem Gewichtsverlust führen, gehören zu den Symptomen dieses Leidens. Als Therapie wird eine lebenslange glutenfreie Ernährung angeraten. Da gerade am Anfang die Ernährungsumstellung schwerfällt, ist bei verschiedenen Verbänden und entsprechenden Händlern eine glutenfreie Lebensmittel Liste erhältlich. Sie hilft bei der richtigen Auswahl glutenfreier Produkte und gibt zusätzliche Tipps. Sehr viele Geschäfte und Internet-Shops bieten mittlerweile eine große Auswahl an glutenfreien Produkten an. Dadurch haben auch von Zöliakie bzw. Sprue betroffene Menschen die Möglichkeit, gut zu essen, ohne auf etwas verzichten zu müssen.
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