Infektionskrankheiten sind ein großer Schrecken der heutigen Zeit. Obgleich die Medizin mit ihrer Forschung immer schneller voranschreitet, kann sie dennoch die wachsende Ausbreitung der gefährlichen Krankheiten nicht verhindern.

Eine der am häufigsten vertretenen Infektionskrankheiten ist Hepatitis B. Das Gefährliche ist, dass sie nahezu weltweit verbreitet ist und zudem noch als hochansteckend gilt. Da jedoch die wenigstens Menschen genau über die Gefährlichkeit dieser Krankheit geschweige denn über die Infektionswege Bescheid wissen, ist es sehr wichtig, sich mit der Krankheitsgefahr auseinanderzusetzen, um sich selbst bestmöglich vor einer Infektion zu schützen.

Was ist Hepatitis B?

Eine Definition von Hepatitis B ist verhältnismäßig einfach: Es handelt sich um eine Leberinfektionskrankheit als Resultat des Hepatitis-Virus. In der Mehrheit der Fälle, genau genommen sind es 90 Prozent aller weltweit bekannten Fälle, tritt diese Infektion akut auf. Es sind jedoch auch Fälle einer chronischen Hepatitis B Erkrankung medizinisch bekannt.
Der Erreger ist mit 42nm 150mal kleiner als ein rotes Blutkörperchen und wird der Familie der Hepadnaviridae zugeordnet.

Worin liegt der Unterschied zwischen einer akuten und einer chronischen Infektion?

Im Gegensatz zu einer chronischen Infektion heilt eine akute Hepatitis B Infektion nach zwei bis sechs Wochen klinisch aus, womit die Ansteckungsgefahr dann als überwunden gilt. Eine akute Infektion nimmt auch sehr selten einen schwerwiegenden Krankheitsverlauf mit dauerhaft schädigenden Folgen. In gerade einmal einem Prozent aller Fälle kommt es zu einem lebensbedrohlichen Krankheitsbild, der sogenannten fulminanten Hepatitis. Von einer chronischen Erkrankung spricht der Mediziner, wenn die Infektionssymptome länger als sechs Monate bestehen. Die chronische Hepatitis B Infektion entsteht zumeist aus einer nicht ausgeheilten akuten Infektion und kann mitunter Jahrzehnte andauern. Weiterhin ist bei einer chronischen Infektion ein sich stetig steigernder Krankheitsverlauf zu beobachten, der schlussendlich zu einem Leberkarzinom oder Leberzirrhose führt. Eine Gemeinsamkeit haben beide Formen des Krankheitsverlaufes jedoch: Die Infektion erfolgt zumeist, ohne dass der Betroffene irgendwelche Anzeichen bemerkt. Der Mediziner spricht in diesem Fall von einer asymptomatischen Infizierung.

Welche Symptome lassen auf eine Hepatitis B Infizierung schließen?

Die klassischen Hepatitis Anzeichen sind eine Gelbverfärbung der Skleren und der Haut sowie Gliederschmerzen und eine allgemeine Abgeschlagenheit. Weiterhin deuten Schmerzen im Oberbauch, dunkler Urin, Übelkeit mit Erbrechen sowie anhaltender Durchfall auf eine Infizierung hin. Da derartige Symptome (mit Ausnahme der Gelbverfärbung der Haut) zumeist auch mit anderen Erkrankungen einhergehen können, ist, um eine Infizierung auszuschließen, eine Serologie von Nöten. In dieser Serologie wird – im Falle einer Infizierung – eine Erhöhung der Leberenzyme festgestellt, was ein sicheres Zeichen für einen Hepatitis Infekt ist.

Wie wird Hepatitis zweifelsfrei diagnostiziert?

Eine sichere Diagnose erfolgt über drei Hauptbestandteile, nach denen in der Serologie gesucht wird:
Zum einen die Suche nach dem Virus selbst über die Antigene oder die Eiweißstoffe des Erregers, zum Zweiten über Antikörper und zum Dritten über die Virus-DNA. Werden Antigene festgestellt, so gilt die Infektion als nicht überstanden und der Patient ist hochansteckend. Die Suche nach Antikörpern ist hingegen als alleiniges Diagnosemittel nur unzureichend geeignet, da sich auch nach einer erfolgreichen Impfung Antikörper im Blut nachweisen lassen. Antikörper können auch im Heilungsprozess einer akuten Infektion nachgewiesen werden, der Patient gilt dann als vermindert ansteckend. Die Messung der Virus-DNA ist ein wichtiges Hilfsmittel zur Beobachtung einer chronischen Infektion, da sich anhand der Anzahl der DNA feststellen lässt, ob die Infektion derzeitig ruht oder aktiv ist.

Wichtig ist es ebenfalls zu wissen, in welchen Ländern eine vermehrte Hepatitis-Gefahr lauert und wie die Erreger übertragen werden. In Großraum Asiens, Afrikas und in Südostasien ist der Erreger weit verbreitet. Eine Übertragung des Virus erfolgt über winzige Verletzungen in den Schleimhäuten durch Blut und andere Körperflüssigkeiten. Daher ist die Gefahr, Hepatitis B über ungeschützten sexuellen Kontakt zu bekommen, äußerst hoch.
Es ist daher extrem wichtig, sich vorab gegen den Erreger (aktiv und passiv) impfen zu lassen, bevor man eine Reise in ein als endemisch eingestuftes Land antritt.

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